Wer hat sich schon von wem distanziert, wer noch nicht genug, wer zu oft und zu viel von wem und vor allem: wer vom Falschen? Richtig, es geht nicht um Hamas - fast. Von Sven Bensmann
In Hamburg sind nicht angemeldete oder behördlich nicht bestätigte pro-palästinensische Demos verboten. Und auch angemeldete Versammlungen wurden aufgrund einer entsprechenden Gefahrenprognose untersagt. Die restriktive Praxis sorgt für Kritik.
Anders als bei der Stigmatisierung Neuköllns nach dem Silvester- und Schwimmbad-Hype ist die räumliche Verortung antisemitischer Akteur:innen keine rassistische Externalisierung von Gewalt, sondern Voraussetzung für Solidarität. Von Rosa Fava
Seit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas kommt es auch in Deutschland zu antisemitischen Attacken. Zentralrat-Präsident Schuster warnt vor einer zunehmenden Bedrohung jüdischen Lebens. Grüne warnen vor Generalverdacht gegen Muslime. CDU fordert Überarbeitung der Integrationskurse.
Die Beratungsstellen für Opfer rechter Vorfälle sprechen von einem Stimmungswandel im Land. Sie beklagen eine massive Verschärfung der Bedrohungslage für Geflüchtete und Juden.
Politiker aus Bund und Ländern fordern Härte der Behörden im Umgang mit antisemitischen und -israelischen Aktionen. Scholz spricht von „klarer Kante“. In Berlin ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft nach dem Anschlag auf eine Synagoge. Im Norden verurteilen Juden und Muslime gemeinsam den Hamas-Terror.
Leid und Hoffnung - Einerseits gibt es erhöhte Sicherheitsvorkehrungen wegen der aktuellen Lage in Israel, andererseits wird am Sonntag der Neubau der Dessauer Synagoge eröffnet. Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Halle, im Gespräch. Von Oliver Gierens
Davidsterne an Wohnhäusern, Brandsätze auf eine Synagoge: Der Nahost-Konflikt verschärft auch die Lage in Deutschland. Die Politik verspricht eine harte Linie gegen Antisemitismus. Was bedeutet das? Von Anne-Béatrice Clasmann und Verena Schmitt-Roschmann
Jalil Debit weinte vier Tage lang „wie ein Baby“, nachdem die Hamas das Massaker in Israel verübte. Mit dem palästinensisch-israelischen Restaurant „Kanaan“ in Berlin-Prenzlauer Berg will er zeigen, dass Frieden möglich ist.
Wie lässt sich Antisemitismus nachhaltig bekämpfen? Die einen setzen auf Verbote. Andere warnen vor Aktionismus – etwa durch Verbote von sogenannten „Palästinensertüchern“ an Schulen. Gleichzeitig wächst die Sorge, das Problem könnte noch zunehmen.