Bundesarbeitsministerin Nahles kann sich ein Bleiberecht für Flüchtlinge in Ausbildung vorstellen. Vor allem das Handwerk hatte sich über mangelnde Planungssicherheit beklagt. Azubis ohne gefestigtes Aufenthaltserlaubnis könnten jederzeit abgeschoben werden.
Azubis ohne gesicherten Aufenthaltsstatus leben mit der täglichen Angst, plötzlich abgeschoben zu werden. Der Zentralverband des deutschen Handwerks kritisiert die mangelnde Planungssicherheit - auch für die Betriebe. Von Florian Naumann
Nur jeder fünfte Betrieb in Deutschland bildet überhaupt noch aus – und die, die es tun, sortieren Bewerber mit Migrationshintergrund bei der Lehrstellenvergabe aus. Das ist ein großes Problem, unser aller Problem. Von Erdoğan Kaya Von Erdoğan Kaya
Jungen Einwanderern soll der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Das fordert die deutsche Wirtschaft. Verbesserungspotenzial im Einwanderungsrecht sieht auch der hessische Ministerpräsident Bouffier.
Die Startchancen für Flüchtlingskinder sind in Deutschland alles andere als gut. Deshalb fordern Jugendsozialarbeiter ein Bündel an Maßnahmen, darunter besserer Aufenthaltsstatus und Abschiebungsverbot während der Ausbildung.
Aus Sorge vor Sprachbarrieren oder kulturellen Unterschieden haben weit mehr als die Hälfte aller Ausbildungsbetriebe in Deutschland noch nie einen Azubi mit ausländischen Wurzeln eingestellt. Starke Vorbehalte attestiert eine aktuelle Studie.
Junge Migranten werden nach der Ausbildung häufiger von ihrem Betrieb übernommen als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Größte Hürde für sie bleibt aber die Ausbildungsplatzsuche. Sie werden auch bei gleichen Leistungen seltener ausgebildet.
Jugendliche mit Migrationshintergrund werden auf dem Ausbildungsmarkt benachteiligt. Das räumt inzwischen auch die Kanzlerin ein. Mehr als zu einem allgemeinen Appell reichte es beim siebten Integrationsgipfel trotzdem nicht. Opposition und Migrantenvertreter kritisieren.
Die Verbesserung im Bereich Ausbildung ist Thema beim Integrationsgipfel am kommenden Montag, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einlädt. Dabei steh vor allem die nicht vorhandene Chancengleichheit von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei der Bewerbung um Ausbildungsplätze im Fokus.
Kennen Sie das? Sie haben viel gearbeitet und Erfahrungen gesammelt, können Ihre beruflichen Fähigkeiten aber nicht belegen? So geht es vielen Einwanderern. Das Forschungsprojekt "Diverse" der Karlshochschule setzt genau an diesem Problem an. Von Tabea Rueß