Die Empörung war groß über die Arbeitsbedingungen in Fleischbetrieben. Vor allem ausländische Werk- und Leiharbeiter werden unter unzumutbaren Bedingungen ausgebeutet. Die Politik versprach schnelle Abhilfe und klare Regeln. Jetzt zögert sie.
Migrationsforscher Jochen Oltmer warnt davor, in der Diskussion um Verstöße gegen Corona-Regeln pauschal von "Ausländern" zu reden. Wie ernst Menschen Corona nehmen hänge nicht mit ihrer Herkunft, Nationalität oder Kultur zusammen. Von Julia Pennigsdorf
Die Pandemie und ihre Auswirkungen treffen zugewanderte Familien besonders hart. Eine internationale Studie sieht eine dramatische Benachteiligung und warnt die Regierungen davor, diese Menschen zurückzulassen.
Mehr als ein Drittel der erwerbstätigen Nicht-EU-Ausländer in Deutschland ist atypisch beschäftigt. Ihre Jobs sind entweder befristet oder sie sind geringfügig beschäftigt oder in Zeitarbeit.
Bundesarbeitsminister Heil wirft der Fleischindustrie vor, die geplanten Verbote von Werkverträgen und Leiharbeit stoppen zu wollen. Er werde sich davon nicht abbringen lassen und Unternehmer in die Pflicht nehmen.
Nach massiven Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen sollten die Arbeits- und Unterkunftsbedingungen von ausländischen Werkarbeitern verbessert werden. Der vorgelegte Gesetzesentwurf stößt bei Gewerkschaften aber auf Kritik. Sie verschlechterten die Situation ausländischer Arbeiter.
Das kommunale Wahlrecht wird am 13. September in NRW wieder über eine Million Menschen von der Wahl ausschließen. Höchste Zeit, dieses Thema auf die Agenda zu setzen. Von Stefan Matern
Für ausländische Studierende gibt es wegen der Corona-Pandemie weiter Hürden bei der Einreise nach Deutschland. Ein Visum bekommt nur, wer Präsenzpflichten an der Uni nachweisen kann. Das stößt auf Kritik.
Welcher Alexander oder welche Annegret wird beim ersten Kennenlernen gefragt, ob er Alex oder Anni genannt werden dürfe? Ich wurde ständig gefragt, ob ich einen Spitznamen hätte. „Gülseren“ sei zu lang." Von Gülseren Şengezer
Die Deutschen erleben laut einer aktuellen Studie in der Corona-Krise eine wachsende Solidarität. Allerdings verschärfen sich auch die Unterschiede: Menschen, die sich schon vor der Krise benachteiligt fühlten, beklagen eine stärkere Ausgrenzung. Ihre Akzeptanz hingegen ist gestiegen.