Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen aus dem Nicht-EU-Ausland in Deutschland legal einer befristeten Erwerbsarbeit nachgegangen wie noch nie: 419.000 Personen. Die meisten haben die „Blaue Karte EU“.
Seit 2012 werden sie mit der sogenannten Blue Card aus Nicht-EU-Staaten zum Arbeiten nach Deutschland geholt: Fünf Jahre nach der Einreise sind 83 Prozent der akademischen Fachkräfte im Land geblieben.
Mit der Blauen Karte sollen hoch qualifizierte Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern einfacher nach Deutschland kommen können. Die Einwanderung hält sich bisher aber in Grenzen, wie aktuelle Zahlen zeigen.
Die Zahl der Arbeitsmigranten mit dem sogenannten Blue Card betrug 70.000. Das ist ein neuer Höchststand, wie das Statistikamt mitteilte. Die meisten kommen aus Indien, China, der Türkei und Russland.
Die Blue Card zur Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten ist deutlich hinter den Erwartungen geblieben. Deshalb hat das EU-Parlament jetzt die Hürden gesenkt und weitere Lockerungen in Aussicht gestellt.
In den vergangenen sieben Jahren hat Deutschland knapp 100.000 „Blaue Karten EU“ an hochqualifizierte Einwanderer vergeben. Damit steht Deutschland im EU-Vergleich mit Abstand an der Spitze. Die meisten Karten-Inhaber kamen aus Indien.
Die FDP hat eigene Vorschläge zur Vereinfachung und Steuerung der Zuwanderung von Fachkräften vorgelegt. Unterdessen geht die Debatte um den "Spurwechsel" für gut integrierte Flüchtlinge weiter. Von Bettina Markmeyer
Es gibt in der Bundesrepublik derzeit 50.000 ausländische Staatsangehörige mit einer "Blauen Karte EU". Ein Viertel der Inhaber stammt aus Indien. 4.500 Chinesen bilden die zweitgrößte Gruppe.
Seit Einführung der "Blauen Karte" vor vier Jahren wurden knapp 42.000 Aufenthaltsgenehmigungen an ausländische Fachkräfte erteilt - ein Drittel allein im vergangenen Jahr. Die meisten Fachkräfte kamen aus der Ukraine, den USA und der Türkei.
Die Forderung der Bundesagentur für Arbeit, hoch qualifizierten Asylbewerbern die "Blue Card" zu geben, stößt bei der CDU auf Widerstand. NRW-Integrationsminister Schneider wiederum plädiert für Erleichterungen bei der Arbeitsaufnahme.