Der Streit um das Berliner "Neutralitätsgesetz" geht in die nächste Runde. Nachdem einer Lehrerin das Tragen eines Kreuzes um den Hals verboten wurde, wurde ihr jetzt auch das Tragen eines Fisch-Symbols untersagt. Bisherh haben vor allem Muslime gegen das Gesetz geklagt.
Das aktuelle Identitätsdilemma europäischer Gesellschaften gefährdet die Zukunft christlicher Minderheiten zwischen Kairo und Bagdad. Die Tränen christlicher Politiker in Europa um die Situation ihrer Glaubensgeschwister sind aber meist nicht mehr als Krokodilstränen. Von Mehdi Chahrour Von Mehdi Chahrour
Die katholischen Schützen öffnen sich für Muslime. Darauf hat sich die Bundesvertreterversammlung geeinigt. Begründet wird die Reform mit einer "zeitgemäßen Grundausrichtung".
Von "200 Millionen verfolgten Christen" berichten Medien dieser Tage. Politiker zeigen sich entsetzt über das Schicksal der "am stärksten verfolgten Glaubensgruppe". Doch hinter der Schreckenszahl steckt die unseriöse Studie einer evangelikalen Missionsgesellschaft. Von Fabian Goldmann
Für den obersten Repräsentanten der deutschen Protestanten kommt in der Flüchtlingspolitik ein Vorrang für eine bestimmte Religionszugehörigkeit nicht infrage. Nach einem Besuch in der Türkei wirbt er im Gespräch für eine differenzierte Sicht auf das Land. Von Burkhard Weitz
Verfolgte Christen, Jesiden und Muslime: Die Religionsfreiheit scheint in immer mehr Ländern der Welt in Gefahr. Der Bundestag warf in einer ausführlichen Debatte ein Licht auf Verletzungen dieses Menschenrechts weltweit. Angemahnt wurde auch, die Religionsfreiheit in Deutschland zu achten.
Zwei Drittel aller Politiker, die einem Bundes- oder Landeskabinett angehören, gehören auch der Kirche an. Das ergab eine Umfrage unter Regierungsmitgliedern. Zum muslimischen Glauben bekannte sich kein einziger Politiker. Religionssoziologe Pollack ist verwundert darüber.
Ob in deutschen Flüchtlingsunterkünften Christen verfolgt werden, bleibt ungeklärt. Innenminister de Maizière äußerte sich am Montag zurückhaltend, "Open Doors" sprach auch nach kritischen Medienberichten weiterhin von einem "gehäuften Auftreten".
Einer Studie des christlichen Hilfswerks "Open Doors" zufolge werden christliche Flüchtlinge wegen ihres Glaubens in Flüchtlingsheimen von Muslimen bedroht, geschlagen und sexuell belästigt. Bis zu 40.000 seien betroffen. Jetzt kommen erhebliche Zweifel an der Studie auf.
Laut Politikwissenschaftler Willems werden Kirchen in Deutschland staatlich bevorzugt. Das sei Ausdruck von einem Desinteresse an religiöser Vielfalt. Diese Einstellung färbe sich zunehmend auf die Gesellschaft ab. Der Nutznießer sei die AfD.