Die Flüchtlinge haben einen positiven Effekt auf die deutsche Konjunktur. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Demnach erhöht die Einwanderung das Bruttoinlandsprodukt bis 2020 um insgesamt rund 90 Milliarden Euro.
Das Flüchtlingsrekordjahr 2015 bleibt zunächst ein Einzelfall. 2016 kamen 280.000 Flüchtlinge nach Deutschland - mehr als 600.000 weniger als im Jahr zuvor. De Maizière und Weise sind zufrieden mit der Entwicklung. Von Corinna Buschow
Durch Einwanderung ist die Bevölkerung Deutschlands 2015 um mehr als eine Million gewachsen - ein Rekord. Neue Höchstwerte erreicht auch die Zahl der Muslime. Mitverantwortlich ist die hohe Zahl Asylsuchender. Aber auch bei anderen Europäern ist Deutschland beliebt.
Im kommenden Jahr sind Bundestagswahlen. Wenn 1992 das Wahlkampfmantra von Bill Clintons Chefberater James Carville „It´s the Economy, stupid!” lautete, so scheint es in Deutschland heute „It´s the Integration, stupid!“ heißen zu müssen. Dabei gibt es drei andere Themen, die viel dringlicher sind. Von Roman Lietz
Kriminologe Christian Pfeiffer sieht keinen Zusammenhang zwischen Sexualstraftaten und der Einwanderung von Migranten. Das belegten öffentliche Zahlen: die Zahl der Sexualmorde nehme seit Mitte der 80er Jahre ab, obwohl die Zahl der Migranten in Deutschland zugenommen habe.
Mit "ETIAS" will die Europäische Union ein Registriersystem für nicht visumpflichtige Einreisende etablieren. Damit sollen sie bereits vor der Einreise kontrolliert werden. Ein entsprechendes Papier wurde in Brüssel vorgestellt.
Die Ausgaben für die Aufnahme und Integration von Einwanderern führt nach Überzeugung des Ökonomen Straubhaar zu positiven wirtschaftlichen Impulsen. Flüchtlinge seien jedoch weder die Ursache noch die Lösung deutscher Probleme.
Obwohl weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen verzeichnet das Bundeskriminalamt mehr Straftaten gegen Asylunterkünfte. In diesem Jahr rechnet das BAMF deutlich weniger als 300.000 Flüchtlinge.
Sozilogin Treibel wirft Einheimischen vor, sich ohne jede Not Veränderungen zu verschließen. Dabei sei Einwanderung ein wichtiges Element moderner Gesellschaften. Deshalb fordert sie Integrationskurse für alle.
Einer aktuellen Studie zufolge wird der Bevölkerungswachstum den Fachkräftemangel nicht kompensiert. Die Einwanderung von Flüchtlingen werde sich nach und nach auf den Arbeitsmarkt auswirken, fast ein Drittel sei ohnehin unter 20 Jahren.