Die Dimension des Erdbebens in der Türkei und seine Folgen sind kaum vorstellbar. Ganze Städte sind zerstört, die Menschen in tiefster Trauer, herausgerissen aus ihrem gewohnten Leben. Die Herausforderungen sind groß - auch gesellschaftlich. Ein Augenzeugenbericht. Von Ahmed Faruk Ergün
Vor zwei Wochen bebte die Erde in der Türkei und Syrien. Die Zahl der Opfer liegt inzwischen bei weit über 40.000. Vor dem Brandenburger Tor wurde der Opfer gedacht. Baerbock und Faeser reisen am Dienstag in die Türkei – auch um über vereinfachte Visumverfahren für Erdbebenopfer zu reden.
Fast sieben von zehn Befragten halten Visa-Erleichterungen für Erdbebenopfer aus der Türkei für richtig. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Danach stimmen Grünen-Wähler am meisten dafür, AfD-Wähler sind mehrheitlich dagegen.
Das Versprechen der Bundesregierung, Erdbebenopfern in der Türkei mit schnellen und unbürokratischen Visen zu helfen, war wohl doch wieder ein PR-Gag. Von Ekrem Şenol
Die Hilfsbereitschaft nach dem Erdbeben in der Türkei ist groß. Der Geschäftsführer des Zentralinstituts für soziale Fragen rät aber von Sachspenden ab und empfiehlt Geldspenden. Sie kämen leichter an und könnten flexibler eingesetzt werden. Von Helga Kristina Kothe
Muhamed Najeeb Sayd Ahmad kam 2014 als syrischer Geflüchteter nach Goslar. Er hat in Aleppo Pharmazie studiert und arbeitet inzwischen als Apotheker in der Kaiserstadt. Jetzt sammelt er mit Goslarer Bürgern Spenden für die Erdbebenopfer in Syrien. Von Julia Pennigsdorf
Die Hilfsbereitschaft nach den schweren Erdbeben in der Türkei ist auch in Deutschland groß. Landsleute wollen Verwandten helfen, stoßen aber auf Hürden. Die Bundesregierung kündigt Visa-Erleichterungen an. Derweil: NRW prüft Abschiebestopp; Anwaltsverein fordert Notfallbetreuung in Ausländerbehörden; Muslime beten für Opfer.
Forderungen nach einer unbürokratischen Einreise von Erdbebenopfern aus der Türkei zu ihren Verwandten nach Deutschland mehren sich. Das Auswärtige Amt verweist auf die geltenden Visabestimmungen, der Zoll warnt Flugreisende, die unangemeldet Spendengelder in die Türkei fliegen.
Viele Türkeistämmige in Deutschland sorgen sich um ihre Verwandten in den Erdbebengebieten. Grünen-Abgeordneter Bozoğlu appelliert an Scholz und Baerbock, Erdbebenopfern die unbürokratische Einreise nach Deutschland zu ihren Verwandten zu ermöglichen, damit die Menschen versorgt werden.
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien werden weitere Tote geborgen. In der Türkei sind inzwischen mehr als 16.000 Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten. In Nordsyrien wird die Hilfe durch zerstörte Straßen erschwert.