Deutschland unterstützt ein Megaprojekt für grünen Wasserstoff in Lüderitz – die Stadt liegt nicht in Deutschland, sondern im Süden Namibias. Dort stand einst das erste deutsche Konzentrationslager. Bedenken werden laut. Erinnerungskultur oder Wirtschaftswachstum? Von Kristin Palitza
Der Besuch einer Gedenkstätte ist an vielen Schulen Pflicht – zur Förderung der Erinnerungskultur. 90 Minuten laufen Schulklassen dann einmal über das Gelände. „Das war’s“. Gedenkstätten treiben Sorgen um – besonders im Osten.
Die Enthüllung von Remigrationsplänen von Unions- und AfD-Mitgliedern hat bundesweit rund eine Million Menschen auf die Straße gezogen. Extremismusforscher Andreas Zick sieht darin eine Erinnerung an „Nie wieder“. Jetzt ist die Politik am Zug, sagt er im Gespräch. Von Holger Spierig
Nach der Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger hält die scharfe Kritik am politischen Umgang damit an. Kritiker sehen die Erinnerungskultur zur NS-Zeit bedroht. Durch Aiwanger sei der „Schlussstrich“ salonfähig geworden und werde sogar in Bierzelten gefeiert.
Wie sähe ein 8. Mai aus, der von Flüchtlingen in Deutschland gestaltet wäre? Was würde uns das zeigen? Vielleicht, dass wir hier gar nicht mehr wissen, wie eine Befreiung sich anfühlt? Und was ist mit den Kapitulierenden? Von Alpay Yalçın
Der Vorjahrestrend setzt sich fort: Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie sorgten dafür, dass Erinnerungsorte für die Opfer der NS-Verbrechen bundesweit auch 2021 deutlich weniger Besucher zählten als noch 2019.
Jens-Christian Wagner, Historiker an der Uni Jena und Leiter der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, kritisiert die zum Ritual erstarrte Gedenkkultur. Im Gespräch forderte er echtes Reflektieren - denn dann werde klar, dass viele Faktoren, die den Nazis halfen, heute noch wirksam seien. Von Nils Sandrisser
Bundespräsident Steinmeier fordert einen angemessenen Platz in der Erinnerungskultur für „Gastarbeiter“ aus der Türkei. Anlässlich des 60. Jahrestages des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens kritisierte er die Benachteiligung dieser Menschen.
Aleida Assmann ist eine der schärfsten Beobachterin der deutschen Gesellschaft. Im Interview spricht sie über die Erinnerungs- und Leitkultur, Einwanderung, Integration und Erdoğan sowie NSU, Solingen und Hanau - kurz: Rassismus. Von André Boße und Marcus Meyer
Die Welt gedenkt der Befreiung von Auschwitz. Die Bilder und Geschichten der grausamen Verbrechen sind wieder sehr präsent. Das ist gut. Leider wird das Gedenken aber auch instrumentalisiert. Von Clara Herdeanu