Nach der vermutlich schlimmsten Tragödie mit Flüchtlingen im Mittelmeer vereinbarten EU Außen- und Innenminister einen 10-Punkte-Plan. Danach sollen die EU Grenzüberwachung mehr Geld bekommen. Den Schleppern sagten die Minister den Kampf an.
Nachdem offenbar erneut 400 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken sind, fordern deutsche Politiker eine neue EU-Seenotrettungsaktion. Italien hingegen setzt auf eine Lösung in den Ursprungsländern.
Die EU ist juristisch gebunden, wirtschaftlich in der Lage und moralisch verpflichtet, Bedürftigen auf ihrem Territorium Schutz zu gewähren. Tut sie das nicht, hat sie den Friedensnobelpreis nicht verdient. Von Lea Wagner Von Lea Wagner
Innenminister de Maizière will EU-Programm zur Aufnahme von Syrien-Flüchtlingen. Im Gespräch sind auch Aufnahmezentren in Nordafrika. Flüchtlinge sollen ihr Asylantrag dort stellen und sich den Weg nach Europa sparen. Die Idee stößt auf Kritik.
In Zeiten der Dauerkrise ist die Klage vor "zu vielen Menschen" eine ebenso beliebte wie verklärende Strategie, um von den wahren Gründen für Armut, Hunger und Naturzerstörung abzulenken. Von Patrick Spät Von Patrick Spät
Menschen sollten nicht ihr Leben riskieren müssen, um in Europa Schutz zu finden. Deshalb müssen mehr legale Einreisemöglichkeiten geschaffen werden. Das fordert EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos.
Bundesinnenminister de Maizière hält an der Einrichtung von Flüchtlings-Aufnahmezentren in Nordafrika fest. Den Menschen könnte auf diese Weise geholfen werden. Für Pro Asyl ist das ein leeres Versprechen. Die Pläne seien "höchst gefährlich".
In der vergangenen Woche hat erstmals seit 26 Jahren ein Papst im Europaparlament gesprochen. In der anschließenden Medienberichterstattung wurde die Rede als harsche Kritik an der EU-Flüchtlingspolitik präsentiert. Wer jedoch genau hingehört hat, hat gemerkt: Die Kritik des Papstes an den Mitgliedstaaten war zwar scharf, nahm jedoch nur einen enttäuschend kleinen Teil der Rede ein. Konkrete Handlungsempfehlungen nannte Franziskus nicht. Von Birgit Sippel
Ein neuer Bericht der EU-Grundrechteagentur FRA bestätigt die Tendenz der europäischen Abschottungspolitik. Demnach sei es Asylsuchenden Menschen nach wie vor unmöglich, die EU legal auf dem Landweg zu betreten. Wer es trotzdem schafft, ist einer Vielzahl von weiteren Hindernissen ausgesetzt.
In einer europaweiten Aktion, die den Namen „Mos Maiorum“ trägt, fahnden Polizisten zwei Wochen lang nach Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere. Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Einsatz von "Racial Profiling" und warnen: Freizügigkeit wird zur Makulatur. Von Anke Schwarzer