In Nigeria gibt es mehr Menschen, als der Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren aufnehmen könnte. Würde Deutschland Nigeria zum Partnerland für das Fachkräfteeinwanderungsgesetz machen, könnten beide Länder profitieren. Ein Gastbeitrag Von Lars Castellucci
Bamf-Chef Sommer dämpft die Erwartungen an das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz. Er plädiert für mehr Anwerbung aus Südeuropa und weniger aus Entwicklungsländern. Die Identitätsfeststellung von neu ankommenden Flüchtlingen sei immer noch kompliziert.
Das Kabinett hat den "Nationalen Aktionsplan Integration" beschlossen. Unumstritten ist der Plan nicht. Union-Fraktions-Vize vermisst die Phase der „Rückkehr“. Linke fordert Aktionsplan gegen Rassismus. Den Grünen ist das Bekenntnis als Einwanderungsland zu zaghaft.
Eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt: Die Zahl der Altenpflegekräfte aus dem Ausland steigt. Dabei kommen fast 60 Prozent der zuletzt Eingewanderten aus Nicht-EU-Staaten, vor allem aus dem Westbalkan.
Bei der Anwerbung von Pflegefachkräften aus dem Ausland dringt der Wohlfahrtsverband Caritas darauf, auch die Belange der Migranten zu berücksichtigen. Die Interessen Deutschlands und die der Herkunftsländer seien gleichwertig. Von Dirk Baas
Die Integration von ausländischen Pflegekräften in Heimen und Kliniken erfordert mehr Geld und Personal. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Experten bemängeln außerdem strukturelle Hindernisse.
Bei ausländischen Studenten ist Deutschland beliebt, bei Fachkräften sieht es nicht so gut aus. Das geht aus einem OECD-Vergleich hervor. Punktabzüge gibt es für das deutsche Verfahren zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse und für schlechte Karriereaussichten.
Allein mit der Ausbildungen von Flüchtlingen zu Pflegekräften ist dem Personalnotstand nicht beizukommen. Fachleute fordern eine Strategie und warnen vor der Anwerbung im Nicht-EU-Ausland mit „spätkolonialistischen Attitüden“ nach dem Motto „Hauptsache, wir in Deutschland sind versorgt“. Von Dirk Baas
Deutschland braucht dringend Fachkräfte für den Pflegesektor. Die Anwerbung aus dem Ausland läuft schleppend. Eine neu gegründete Fachkräfteagentur soll die Vermittlung beschleunigen. Bund stellt 4,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Bundeskanzlerin Merkel will Gewerkschaften, Arbeitgeber und zuständigen Ministerien zu einem Gipfeltreffen zum Thema Fachkräfteeinwanderungsgesetz einladen. Besonderen Fokus legt die Kanzlerin auf den Fachkräftemangel im Handwerk.