Der Fachkräftemangel ist ohne Anwerbung aus dem Ausland nicht zu bewältigen. Ostdeutschland hat jedoch einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil: die AfD – und einen Teufelskreis. Dabei wären – so eine aktuelle Studie – ausländische Fachkräfte im Osten besonders hilfreich.
Bei den Etatverhandlungen der Regierungsvertreter ging es nicht nur um Geld. Ein Ergebnis: Ausländische Fachkräfte sollen in den ersten Jahren weniger Steuern zahlen. Außerdem: Genehmigungsfiktion statt Arbeitserlaubnis gegen lahme Behörden.
In vielen Gemeinden und Kliniken fehlen Ärzte. Da trifft es sich gut, dass es Bewerber aus dem Ausland gibt. Doch für sie gibt es in Deutschland enorme Hürden zu überwinden – allen voran die Bürokratie. Die Behörden hinken der Entwicklung hinterher. Von Basil Wegener
Ob Pflege, Handwerk oder Gastronomie – in vielen Branchen fehlen Fachkräfte. Und der Mangel dürfte sich noch verschärfen. So auch in Sachsen. Doch ist das Land im internationalen Wettbewerb um gute Köpfe weltoffen genug?
400.000 Menschen müssten jährlich nach Deutschland kommen, um die Zahl der Erwerbstätigen konstant zu halten, heißt es. Ein Bremsklotz waren bisher die Visa-Verfahren. Die Grünen wollen weiter vereinfachen.
Die Außenministerin und der Arbeitsminister zeigten sich in Brasilien voller Hoffnung, Pflegekräfte anwerben zu können. Jetzt macht sich Enttäuschung breit. Das Anwerbeprogramm wurde mangels Pflegekräfteüberschuss in Brasilien ausgesetzt. Der Patientenschutz übt Kritik.
Die Bundesregierung will den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte mit einer neuen Chancenkarte erleichtern. Experten halten die Regelung aber für sehr kompliziert und rechnen mit einer begrenzten Wirkung.
Die Arbeitskräfte-Lücke in Deutschland droht um Millionen offene Stellen zu wachsen. Bei der Erwerbsmigration ins Land will die Regierung deshalb Tempo machen – zum 1. Juni zündet die nächste Stufe. Von Anne-Béatrice Clasmann und Basil Wegener
In Thüringen arbeiten Ärzte aus aller Welt. An Krankenhäusern in ländlichen Regionen, wo es an Personal mangelt, sind sie gefragt. Teilweise werden sie aktiv aus dem Ausland angeworben – wo sie selbst gebraucht werden. Laut Landesärztekammer ist das „unethisch“, eine Art „Kolonialismus“.
Viele Firmen können offene Stellen nicht besetzen oder bekommen keine Azubis. Das Fachkräfteproblem im Freistaat lässt sich ohne mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland nicht lösen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.