Einige positive Entscheidungen von Gerichten in Italien und Griechenland geben Hoffnung auf eine gerechtere Behandlung von kriminalisierten Geflüchteten. Von Sarah Spasiano
Mit der Aufnahme von Ukrainern hat Europa gezeigt, wie gut sie mit Flüchtlingen interagieren kann. Das ist sehr lehrreich und sollte ein Anstoß sein. Von Prof. Dr. Dietrich Thränhardt
Großbritannien setzt auf weitere Abschottung und hat mit Ruanda ausgehandelt, Asylbewerber dort unterzubringen. Die ersten sollen schon in den kommenden Wochen in dem ostafrikanischen Land ankommen. Von Helena Kreiensiek
Das britische Abkommen mit Ruanda zeigt: Es geht im globalen Flüchtlingsregime nicht primär um Schutz von Menschen. Das sollte uns nicht überraschen, sondern wir sollten unser Verständnis anpassen. Von Felix Bender
Die Bundesregierung fliegt weiter afghanische Ortskräfte nach Deutschland aus. Die Kritik an den Evakuierungsmaßnahmen halten aber weiter an. Pro Asyl mahnt, angesichts des Ukraine-Kriegs Afghanistan nicht zu vergessen. Es dürfe keine Flüchtlinge zweiter Klasse geben.
Bundesarbeitsminister Heil will die Migrationspolitik „neu ordnen“. Migranten solle der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Die Integration von Ukrainern werde man „diesmal besser hinbekommen als 2015“.
Das Seenotrettungsschiff „Aurora“ hatte in der Nacht ihren ersten Rettungseinsatz im Mittelmeer. Obwohl EU-Behörden von dem Notfall gewusst hätten, sei keine Rettung eingeleitet worden – nur eine Frontex-Drohne habe über dem Boot gekreist. Die Geretteten der „Ocean Viking“ durften derweil in Sizilien an Land.
Private Seenotretter sind im Mittelmeer weiter im Einsatz und retten weiteren hunderten Menschen das Leben. Aktuell wartet die „Ocean Viking“ mit über 230 Geflüchteten auf einen Hafen. Trotz der hohen Zahlen gibt es im Mittelmeer keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission.
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa fordert mehr Unterstützung für Flüchtlingshelfer, die Menschen aus der Ukraine helfen. Denn es sei „kein Selbstläufer, dass die Solidarität dauerhaft erhalten bleibt“, sagt sie im Gespräch. Es gebe politische Kräfte, die ein Interesse daran hätten, die Stimmung umzudrehen. Von Dirk Baas und Markus Jantzer
Am 21. Mai 2022 findet im sizilianischen Trapani die erste Anhörung im Prozess gegen die Crew des Seenotrettungsschiffes Iuventa statt. Vier Crewmitgliedern drohen im Fall einer Verurteilung 20 Jahre Haft. Von Sarah Spasiano