Weil sein Sohn auf der Flucht nach Europa ertrunken ist, musste sich ein 25-jähriger Afghane in Griechenland vor Gericht verantworten. Nun wurde er freigesprochen.
Ein Mann steht auf der griechischen Insel Samos vor Gericht. Dem Afghanen wird vorgeworfen, bei der Flucht das Leben seines sechsjährigen Sohnes gefährdet zu haben. Menschenrechtler sprechen von systematischer Abschreckung und Schuldumkehr.
Zwischen Gruppen, die sich für Geflüchtete engagieren, bestehen oft tiefe Gräben. Man wirft sich gegenseitig vor, zu schweigen oder nur zu reden. Muss das so sein? Von Sarah Spasiano
Lange haben wir in Deutschland geglaubt, geflüchtete Syrer oder Afghanen seien Menschen zweiter Klasse. Seit ein paar Monaten wissen wir, sie sind maximal Menschen dritter Klasse. Von Sven Bensmann
Seit ihrer Rettung im Mittelmeer vor zehn Tagen harren knapp 300 Geflüchtete an Bord der „Ocean Viking“ aus. Jetzt dürfen sie in Italien an Land. Das lange Warten belastet die ohnehin traumatisierten Menschen.
Dänemark will Geflüchtete bis zum Ende ihres Asylverfahrens nach Ruanda ausfliegen. Migrationsexperte Düvell kritisiert das Vorhaben scharf - Menschenrechtswidrig. Es sei ein europaweiter Trend, Asyl in Drittstaaten auszulagern.
Die Diskussion um Abschiebungshaft und die Abschiebungshafteinrichtung sind, nicht zuletzt aufgrund der Ereignisse in Afghanistan und in der Ukraine, in den Hintergrund gerückt. Dabei ist die Thematik weiterhin aktuell und brisant. Von Axel Meixner
SPD-Bundestagsabgeordneter Hakan Demir: Wir arbeiten daran, aber eine europäische Seenotrettungsmission im Mittelmeer wird nicht von heute auf morgen kommen. Deshalb müssen wir private Seenotrettung stärken. Von Hakan Demir
Therapeuting Esther Mujawayo-Keiner fordert eine Angleichung der Bedingungen für alle Asylsuchende. Es dürfe kein Zweiklassensystem geben, „die Ukrainer first class und alle anderen sind zweite oder sogar dritte Klasse.“ Von Bettina von Clausewitz
Bundestagsbeschluss: Die Bundeswehr wird sich ein weiteres Jahr an der EU-Marinemission „Irini“ im Mittelmeer beteiligen. Die Ausbildung der libyschen Küstenwache soll aber nicht fortgesetzt werden. Seenotrettern üben Kritik: Symbolpolitik helfe Opfern nicht.