In nordrhein-westfälischen Hauptschulen haben zwei Drittel aller Schüler Einwanderungshintergrund. Auf Gymnasien beträgt ihr Anteil nur 35 Prozent. Das geht aus amtlichen Zahlen hervor. Im Kreis Minden-Lübbecke haben sogar 96 Prozent aller Hauptschüler Migrationserfahrung.
In ostdeutschen Bundesländern besuchen Schüler aus Einwandererfamilien deutlich häufiger ein Gymnasium. Grund sei die soziale Herkunft der Eltern. Im Westen arbeiteten Migranten häufiger als niedrig qualifizierte Arbeitskräfte. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.
Das Schulsystem ist diskriminierend. Die Chance eines Schülers aus einer Akademikerfamilie eine Gymnasialpräferenz zu erhalten, ist 5,18-mal so hoch wie die eines Arbeiterkindes. Das ist untragbar. Von David Legrand
Erstmals wurde an Baden-Württembergs Schulen der Migrationshintergrund der Schüler erhoben. Danach beträgt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund 18,7 Prozent. Die meisten von ihnen besuchen eine Hauptschule, die wenigsten ein Gymnasium.
Die Zahl der Schüler ohne deutschen Pass ist auf Gymnasien und Realschulen sprunghaft angestiegen. Grund ist der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung. Seit 2012 entscheiden die Eltern, auf welche Schule ihre Kinder gehen.
Beinahe alle aus meinem Bekannten- und Freundeskreis mit Migrationshintergrund, die das Abitur gemacht haben, haben nach der Grundschulzeit keine Gymnasialempfehlung bekommen. Bezeichnend oder einfach nur Zufall? Von GastautorIn
Inzwischen hat unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Haltung zur Gründung von türkischen Gymnasien in Deutschland relativiert. Sie hat aber noch nicht „Ja“ gesagt! Die protektionistisch anmutende Haltung der Bundesregierung gegenüber Vorschläge und Forderungen der Türkei insbesondere zur deutschen Integrationspolitik scheint symptomatisch zu sein: Von GastautorIn
Bundeskanzlerin Angela Merkel verärgert vor ihrer Reise in die Türkei den türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan – Debatte um türkische Gymnasien in Deutschland hält an. Merkel irritiert mit ihrer Forderung, Türken müssten die deutschen Gesetze einhalten.
„Die Debatte über die Einrichtung türkischer Gymnasien in Deutschland geht an der Realität vorbei“, erklärt Sevim Dagdelen zum Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Der türkische Premier Recep Tayyip Erdoğan spricht sich für türkische Gymnasien und Universitäten in Deutschland und die doppelte Staatsbürgerschaft aus. Außerdem bezeichnet er eine EU-Vollmitgliedschaft als alternativlos. Nächste Woche reist Bundeskanzlerin Angela Merkel in die Türkei.