Nach einer Erhebung der Jewish Claims Conference leben weltweit noch etwa 245.000 Holocaust-Überlebende. Ein Fünftel von ihnen ist mittlerweile über 90 Jahre alt und zunehmend auf Hilfe angewiesen. Verhandlungen über Entschädigungszahlungen laufen bis heute.
Seit dem Nahost-Krieg wird wieder die „Leitkultur“ bemüht. Ein Versuch, deutsche Schuld aufzuzwingen, Deutungshoheit herzustellen. Ein Plädoyer für ein neues, gemeinsames Verantwortungsbewusstsein. Von Dr. Muhammad Sameer Murtaza
Forscher präsentieren einen großen Report über die medizinischen Gräueltaten im Nationalsozialismus und deren Auswirkungen auf die Gegenwart. Sie legen auch dar, was die Erkenntnisse für die Zukunft bedeuten könnten.
Am 9. November 1938 und danach zerstörten Schlägertrupps im NS-Staat Synagogen und jüdische Geschäfte, mehr als 1300 Juden starben. Die Zeiten waren anders als heute. Und doch fühlen sich viele Jüdinnen und Juden erinnert. Von Verena Schmitt-Roschmann
In seiner Jugend suchte Michael Friedrichs-Friedlaender vergeblich Antworten auf Fragen nach dem Holocaust. Heute fertigt der gelernte Metallbildhauer Stolpersteine. Sie halten die Erinnerung an die Opfer wach - nicht nur an Juden. Von Bettina Gabbe
Leonid Kamenskij hat in einem Seniorenheim in Hannover Zuflucht gefunden. Eigentlich wollte er seine Heimat in der Ukraine nicht verlassen. Krieg, Verfolgung und Todesangst hat der Sohn eines Juden schon in seiner Kindheit erlebt. Von Karen Miether
Sorge vor einer Rückkehr des Nationalismus bestimmt die Beiträge zum diesjährigen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Auch die andauernde Ausgrenzung der Minderheit bleibt ein Thema.
Die Ermordung von Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten gilt als der vergessene Holocaust. Tausende wurden im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau umgebracht. Und mehr noch: Sie wurden auch nach dem Krieg noch diskriminiert und kriminalisiert.
Im Vorfeld einer Konferenz an der Goethe-Universität Frankfurt von Susanne Schröter sagt Boris Palmer einem Schwarzen Redner das N-Wort ins Gesicht. Anschließend zieht er einen Vergleich, der den Holocaust relativiert. Von Lisa Marie Münster und Lukas Geisler
Der Holocaust hat nach Ansicht der Direktorin der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, Deborah Schnabel, im Schulunterricht nicht das Gewicht, das er haben müsste. Wissen über die Verfolgung und Ermordung der Juden müsse heute auch über Social-Media-Kanäle vermittelt werden, sagte die Expertin im Gespräch. Von Jürgen Prause