Das Bundeskabinett hat am Mittwoch das erste Integrationsgesetz der Bundesrepublik auf den Weg gebracht. Es ist ein Gesamtpaket mit vielen Regelungen. Die Koalition verspricht Erleichterungen und mehr Angebote zur Integration. Gleichzeitig erwartet sie, das Angebote wahrgenommen werden und droht bei Nichteinhaltung von Pflichten mit Sanktionen. Die Regelungen im Überblick:
Kommunale Spitzenverbände drängen den Bund, die geplante Wohnsitzzuweisung für Flüchtlinge umzusetzen. Eine sinnvolle Verteilung von Flüchtlingen sei wichtig. Kritik kommt von der Linkspartei. Die Pläne seien Gegenteil von Integration.
Für Flüchtlinge in Deutschland ist der Weg ins Studium weit. Zudem gibt es viele Hürden und juristische Fallen, in die viele Studierende hineintappen. Das deckt eine aktuelle Studie auf. In 15 Handlungsempfehlungen nehmen Forscher Hochschulen und Politik in die Pflicht.
Kommunikationswissenschaftler Ruhrmann fordert ARD und ZDF auf, mehr Verantwortung beim Thema Integration zu übernehmen. Auch die Hochschulen seien gefordert, bei der Erforschung dieses Themenkomplexes mehr in die Tiefe zu gehen.
Wie verändert sich Deutschland durch Zuwanderung? An welchen Grundlagen sollte festgehalten werden? Am Dienstag lud Bundesinnenminister de Maizière sieben Experten ein, um mit ihnen zu diskutieren. Corinna Buschow hat die Diskussion mitverfolgt. Von Corinna Buschow
Etwa 70.000 Bewerbungen von Flüchtenden erwartet die Bundesregierung in den nächsten drei Jahren. Derweil vereinfacht Bundesforschungsministerin Wanka den Hochschulzugang für Flüchtlinge durch Gratis-Eignungstests.
Imame aus der Türkei müssen ein Studium und Berufserfahrung vorweisen sowie Tests bestehen und Deutschkurse besuchen, ehe sie nach Deutschalnd entsandt werden. Dennoch stehen sie in der Kritik, integrationsfeindlich zu sein. Das weist die Ditib zurück. "Die Imame machen gute Arbeit." Von Andreas Gorzewski
Die Forderung, Moscheen zu kontrollieren und Imame aus dem Ausland zu verbieten, ist nicht neu. Sie wird seit Jahren immer wieder gestellt, sie ist populistisch, bedient bestimmte Zielgruppen und geht an der sozialen Realität vorbei. Von Cemil Şahinöz Von Cemil Şahinöz
Migranten sind jünger, häufiger in Ausbildung und weniger im Rentenalter. Sie sind aber auch geringer gebildet, seltener erwerbstätig, verdienen weniger und eher von Armut bedroht. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Migrantengruppen. Deutlich ist der Einfluss der Bildung. Dieses Bild zeichnet der Datenreport 2016.
Die Kritik am geplanten Wohnsitzzwang reist nicht ab. Ökonom Brücker sieht darin einen Hindernis. In strukturschwachen Regionen gebe es keine Jobs. Dem Integrationsgesetzes mangele es an klaren Zielen.