Auch in Bayern wollen Justiz und Medien jetzt konsequenter gegen Hasskriminalität im Netz vorgehen. Künftig können Redaktionen per Mausklick die Staatsanwaltschaft über volksverhetzende Kommentare oder Bedrohungen informieren.
Wissenschaftler entwickeln automatische Erkennung von Hassbotschaften. Die ersten Ergebnisse sind alarmierend. Gehetzt wird oft gegen Flüchtlinge. Der Deutsche Richterbund fordert schärfere gesetzliche Vorgaben für die Internet-Konzerne. Von Jens Bayer-Gimm
"Betroffene von digitaler Gewalt werden viel zu oft allein gelassen." Polizei und Staatsanwaltschaften seien noch nicht sensibilisiert für das Thema, sagt die Geschäftsführerin von "HateAid", Anna-Lena von Hodenberg. Das soll sich ändern.
Hass im Internet bedroht Meinungsfreiheit – betroffen sind häufig Geflüchtete, Migranten sowie Muslime. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Danach beteiligt sich fast jeder Zweite wegen Hassreden seltener an Online-Diskussionen.
Hassbotschaften im Internet können in Gewalt umschlagen. Gewaltforscher Andreas Zick appelliert an die Politik, Regulierung und Eindämmung von Hasskommentaren nicht allein Facebook oder YouTube zu überlassen. Von Holger Spierig
Über kaum ein anderes Thema kursieren vermutlich mehr Fake-Nachrichten im Internet als über Flucht, Migration und Asyl: Auf den Berliner Medienkongressen werben Politiker und Veranstalter für klare internationale Regeln für Facebook, Google und Co. - Lüge und Nachricht dürften nicht ohne Unterschied im Netz nebeneinanderstehen.
0,1 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland generieren 10 Prozent aller politischen Inhalte. Dreiviertel dieser Nutzer steht der AfD nah und verbreitet überdurchschnittlich Artikel aus bild.de, welt.de und focus.de. Das muss problematisiert werden. Von Francesca Polistina
In der Online-Debatte über den UN-Migrationspakt haben einer Analyse zufolge ungewöhnlich viele Social Bots mitgemischt. Ziel war es offenbar, gegen die am Montag verabschiedete Übereinkunft der Weltgemeinschaft zu mobilisieren. Pro Asyl ist überzeugt: Die Debatte um den Migrationspakt wird von Rechtspopulisten künstlich angefeuert.
Mit einer Internetaktion will ein Bündnis von Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und Arbeitgebern ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen. Ab dem 3. Oktober sollen Menschen Fotos von der Vielfalt in Deutschland zeigen.
Eine interaktive Karte zeigt das jüdische Leben in Deutschland in Vergangenheit und Gegenwart. Die vom Jüdischen Museum Berlin entwickelte Website setzt auf die Beteiligung der Nutzer, die nach dem Wikipedia-Prinzip weitere Inhalte ergänzen können.