Dr. Martin Greve

Individualität statt Mentalität

12.04.2010

In den deutschen Medien wird oft von dem Islam, den Migranten und der Integration gesprochen. Für Dr. Martin Greve sind Pauschalisierungen kein geeignetes Mittel, denn sie werden der Komplexität der Thematik nicht gerecht. Der Musikethnologe begreift Vielfalt und Unterschiedlichkeit als eine Bereicherung, der er durch interkulturelle Musikprojekte Ausdruck verleiht. Im Interview mit dem MiGAZIN spricht er über Musik, die Türkei und Integrationsprozesse in Europa. Von Ölcüm, Baumgärtner

Ciwan S.

„Ich muss mutig sein“

26.03.2010

Seit über einem Jahrzehnt lebt Ciwan S. in einer Kleinstadt in der ostdeutschen Provinz. Trotz Anfeindungen, Gewalt und Sachbeschädigungen fühlt sich der kurdische Gewerbetreibende dort wohl, Deutschland ist für ihn seine „zweite Heimat“ geworden. Das MiGAZIN sprach mit ihm über seine negativen Erfahrungen und Gründe, nicht aufzugeben und weiter zu machen. Von Maik Baumgärtner

Dr. Yalcin Yildiz

„Man kann bei den älteren Migranten von einer ‚verlorenen Generation‘ sprechen“

23.03.2010

Yalcin Yildiz (geb. 1973) studierte Sozialpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nachdem er mehrere Jahre als pädagogischer Leiter, Familienhelfer und Einzelbetreuer in der Sozialen Arbeit tätig war, arbeitet er zurzeit freiberuflich vor allem im Bereich Migrationssozialberatung. In seiner Doktorarbeit untersucht er Altern und Generationsbeziehungen im Migrationskontext. Von

Cem Gülay

„Deutschland braucht die Jugend – und die Jugend braucht Deutschland“

19.03.2010

Kein Hollywood-Streifen. Aber ein Leben wie im Film: Als 20-Jähriger startete Cem Gülay seine Gangsterkarriere. Er war in einer Bande organisiert. Sie betrogen und erpressten gewerbsmäßig. Nach sieben Jahren stieg er aus. Heute ist Cem Gülay 39 Jahre alt und Buchautor: „Türken-Sam: Eine deutsche Gangsterkarriere“, hat er gemeinsam mit Helmut Kuhn geschrieben. Er erzählt in seiner Autobiografie über das Leben als Gangster und warnt die Politik vor einer verfehlten Migrationspolitik. Journalist und Autor Murat Ham im Gespräch mit Cem Gülay. Von

Younes Ouaqasse

„Ich mache Politik so wie ich bin und nicht wie ich aussehe“

08.03.2010

Ein bekennender Muslim führt die christlich-konservative Jugend in Deutschland an. Was auf dem ersten Blick wie ein Widerspruch klingt, ist seit zwei Jahren Realität. Im Gespräch mit MiGAZIN erzählt der Vorsitzende der Schüler Union Younes Ouaqasse, warum er darin keinen Widerspruch sieht, wie sich das deutsche Bildungssystem bewährt hat und wieso es keinen Islamunterricht in Deutschland geben sollte. Von Anil Gürtürk

Engin Sakal

Man musste sich durchbeißen

02.03.2010

Engin Sakal, 44, kam mit eineinhalb Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Heute ist er Geschäftsführer von Andorit, einem mittelständischen, international tätigen Unternehmen. Neben seinem Beruf setzt er sich gesellschaftspolitisch dafür ein, dass MigrantInnen in Deutschland mehr Chancen erhalten. Zudem ist Engin Sakal seit 1995 Vorsitzender des Migrationsbeirats der Stadt Paderborn und sitzt im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen in NRW Düsseldorf. Von

Maurizio Bach

Die Gefühle der Gesellschaft

22.02.2010

Maurizio Bach, 56, ist Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Universität Passau. Seine Forschungsschwerpunkte sind politische Soziologie, soziologische Europaforschung und Gesellschaftstheorie seit den Anfängen der modernen Soziologie am Ende des 19. Jahrhunderts. Im Interview spricht er unter anderem über die gefühlte Migrantenpopulation, Fremdenfeindlichkeit oder die doppelte Staatsbürgerschaft. Von

Tomas Sager

“Ich würde den Begriff des Kulturrassismus bevorzugen”

11.02.2010

Über die Entwicklung der antimuslimischen und rechtspopulistischen „Pro-Parteien“ in Nordrhein-Westfalen sprach das „MiGAZIN“ mit dem Journalisten Tomas Sager, der seit rund zehn Jahren für das Fachmagazin „blick nach rechts“ schreibt. Laut Sager haben die „pro“-Gruppierungen eine Marktlücke entdeckt - sie haben Antisemitismus durch Antiislamismus ersetzt. Von

Alex W.'s Verteidiger

Man hat die Chance vertan, nach den Ursachen zu fragen

10.12.2009

Veikko Bartel, Strafverteidiger von Alex W. im Dresdener Mordfall, spricht im Interview mit MiGAZIN über den Umgang der deutschen Presselandschaft mit dem Fall. Er sagt, "dass man in diesem Verfahren die Chance vertan hat", nach den Ursachen zu fragen. Von

Kerim Pamuk

„Man kann unseren Leuten leider nicht vorwerfen, dass sie selbst initiativ sind.“

08.12.2009

Kerim Pamuk, der türkische Kabarettist und Buchautor aus Hamburg, spricht mit MiGAZIN über Chancengleichheit, Integration und die Rolle der Hodschas. Mit neun Jahren nach Deutschland gekommen, beleuchtet er kritisch Versäumnisse auf beiden Seiten und fordert mehr Eigeninitiative. Über seine Leidenschaft – das Schreiben - sagt er: „Man muss es tun.“ Von Burak Altas