Die christlich-muslimische Begegnungseinrichtung "Brücke-Köprü" in Nürnberg kann sich derzeit vor Anfragen kaum retten, die Debatten über islamische Themen reißen nicht ab. Ein Gespräch mit dem Islamwissenschaftler und Brücke-Leiter Pfarrer Thomas Amberg. Von Jutta Olschewski
Dass ein Muslim am Reformationstag in einer evangelischen Kirche auftritt, hat für viel Wirbel gesorgt. 400 Menschen demonstrierten gegen Islamfeindlichkeit und stärkten Zentralratschef Mazyek und der Kirche den Rücken. Von Jutta Olschewski
Im laufenden Jahr gab es 52 Angriffe auf Moscheen. Besonders in der zweiten Jahreshälfte verzeichneten Sicherheitsbehörden mit 28 Übergriffen besonders viele Straftaten. Ab 2017 sollen islamfeindliche Straftaten gesondert erfasst werden.
Innenminister Thomas de Maizière hat angekündigt, Gewalt gegen Muslime und ihre Einrichtungen im Katalog der politisch motivierten Kriminalität separat zu erfassen. Er wolle wissen, ob die Zahl der Angriffe steigt.
Die gesellschaftlichen Grenzen haben sich verschoben, es gibt ein militant-nationalistisches Potential auf allen Seiten. Murat Kayman stellt in zehn weiteren Thesen nicht nur der muslimischen Community ein schlechtes Zeugnis aus. Von Murat Kayman
Eigentlich wollte sich "Pegida" zum zweiten Jahrestag selbst groß feiern. Doch wegen Gegenprotesten mussten die islamfeindliche Bewegung Zeit und Ort ihrer Demonstration ändern. Und auch intern knirscht es gewaltig. Von Michael Bartsch
Die Ditib ist besorgt angesichts der zunehmenden Übergriffe auf Moscheen. Allein binnen einer Woche habe es vier Übergriffe gegeben. Die islamfeindliche Atmosphäre werde inzwischen als Mandat zum Handeln verstanden.
Der ehemalige stellvertretende Chefredakteur des Boulevardblattes "Bild am Sonntag", Nicolaus Fest, tritt der AfD bei. Fest hatte mit einem islamfeindlichen Kommentar massive Kritik auf sich gezogen.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gab es vergleichsweise weniger Übergriffe auf Moscheen und Muslime. Die Behörden registrierten 29 Taten. Dafür gab es mehr islamfeindliche Proteste. Linke-Politikerin Jelpke warnt.
Sollen Ehen von minderjährigen Flüchtlingen anerkannt werden? Darüber entscheidet bald der Bundesgerichtshof. Die Anwältin einer Betroffenen sieht in der Debatte ein Zeichen gegen Islamophobie. Ehen von Minderjährigen seien auch in Deutschland oder in den USA erlaubt. Von Christiane Meister