Er war das Gesicht und für manche die Fratze der italienischen Migrationspolitik: Matteo Salvini blockierte als Innenminister in Rom das Anlanden von Rettungsschiffen. Sein Weggang könnte frischen Wind in die EU-Migrationspolitik bringen. Von Bettina Gabbe, Phillipp Saure
Die Lage auf dem Rettungsschiff "Alan Kurdi" spitzt sich zu. Zwei minderjährige Gerettete haben wiederholt versucht, von Bord zu springen. Malta und Italien blockieren weiter.
Für diese Flüchtlinge ist die Mittelmeer-Odyssee vorbei. Für andere nicht. Die Versprechen von EU und Bundesregierung für schnelle Lösungen zeigen bislang keine Wirkung.
Seit Montag kreuzt das deutsche Rettungsschiff mit Flüchtlingen an Bord im Mittelmeer. Malta und Italien verweigern die Einfahrt in ihre Hoheitsgewässer. Immerhin kam eine Hilfslieferung an - und Brüssel und Berlin verhandeln. Ein italienisches Schiff rettet weitere Menschen auf dem Mittelmeer.
Der Fall vom Seenot-Geisterschiff „Charlottea“ in Italien zeigt, wie Fake News in die Welt gesetzt werden und wie sie sich verbreiten. Zum Glück konnte „Charlottea“ schnell entlarvt werden, doch die meisten Fake News prägen das Weltbild vieler Menschen. Von Francesca Polistina
Ein neues Bootsunglück im Mittelmeer löst Trauer und Bestürzung aus. Wieder sind Flüchtlinge ertrunken, darunter auch Kinder. Zugleich sucht die deutsche "Eleonore" mit rund 100 Geretteten an Bord dringend einen Hafen.
Die Zustände an Bord waren unhaltbar geworden: Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Agrigent ist die "Open Arms" in den Hafen von Lampedusa eingelaufen. Die Flüchtlinge durften von Bord, das Schiff wurde beschlagnahmt. Von Christina Denz
Die Flüchtlinge auf der "Open Arms" halten die Situation nicht mehr aus: Seit fast drei Wochen leben sie eng an eng an Deck. Die Lage sei "außer Kontrolle", twitterte die Crew. Italiens Innenminister Salvini feiert die Situation als Erfolg. Von Christina Denz
Die Crew der "Open Arms" stößt an ihre Grenzen: Die Nichtregierungsorganisation sieht sich außerstande, mit den vielfach traumatisierten Flüchtlinge wieder aufs offene Meer zu fahren und Spanien anzusteuern. Das Angebot, in Menorca einzulaufen, komme zu spät.
Die Odysee des Flüchtlingsschiffs "Open Arms" könnte bald ein Ende finden. Sechs EU-Staaten haben Aufnahme zugesagt. Derweil nutzt Italiens Regierungschef eine Gerichtsentscheidung zu Gunsten von Seenotrettern für eine Abrechnung mit Innenminister Salvini.