Die Aufregung um den ersten öffentlichen Muezzin-Ruf in Köln war im Herbst 2022 groß – doch inzwischen ist bei dem Thema merklich Ruhe eingekehrt. Die Stadt stellt nun fest: So kann es weitergehen.
Zum 20. Jahrestag des Kölner NSU-Anschlags kamen Menschen zur Neuauflage des Birlikte-Festes auf der Keupstraße zusammen. Bundespräsident Steinmeier betont, dass Gewalt immer geächtet werden muss – egal von wo sie kommt.
Ein Jahr nach dem ersten öffentlichen Muezzin-Ruf in Köln hat es seither keine weiteren Anträge von anderen Moscheegemeinden gegeben. Die Moscheen wollten die Nachbarschaft „nicht stören“ und setzten daher auf Gebetsruf-Apps.
Zwischen Tankstelle und Schnellstraße - zentral und doch abseits liegt die Kölner „Zentralmoschee“. Aus den Lautsprechern des Kuppelbaus wird ab Freitag der Muezzin rufen. Das ist keinesfalls ein Novum in Deutschland. Dennoch ist das Projekt umstritten.
Kölner Muslime dürfen sich künftig auf den Muezzinruf freuen. Die Stadt Köln werde in Kürze einen Vertrag mit der Ditib schließen für eine zweijährige Projektphase. Der Muezzin darf nur freitags, maximal fünf Minuten und unter Einhaltung einer bestimmten Lautstärke zum Gebet rufen.
Eine Sonderausstellung zum NS-Völkermord an Sinti und Roma zeigt Video-Interviews von Überlebenden. Sie erzählen „Dinge, die sie vorher noch nie ausgesprochen haben“.
18 Jahre nach dem NSU-Nagelbombenanschlag auf der Kölner Keupstraße ist der Standort für das Mahnmal geklärt. Grundstückseigentümer, Opferinitiativen und die Stadt streiten seit langem darüber. Bis das Denkmal steht, werden voraussichtlich weitere Jahre verstreichen.
Am Morgen vor dem Freitagsgebet hat ein Unbekannter versucht, die Kölner Ditib-Zentral-Moschee in Brand zu setzen. Nur durch Zufall konnte die Straftat vereitelt werden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Hintergrund der Tat noch unklar.
Die Evangelische Kirche hat sich in die Debatte um den Muezzinruf in Köln für die Religionsfreiheit ausgesprochen. Allerdings müsse man so etwas „sehr stark“ vor Ort klären. Der kirchliche Glockenruf sei etwas anderes.
In Köln sollen Moscheen freitags zunächst befristet zum Gebet rufend dürfen. Seit Bekanntwerden des Pilotprojekts steht Oberbürgermeisterin Reker in der Kritik. Muslime begrüßen die Erlaubnis als ein Zeichen des Respekts.