Der Alltagsrassismus in Deutschland kann nur überwunden werden, wenn die koloniale Geschichte aufgearbeitet wird. Dazu braucht es Mut. Denn die Widerstände sind immens. Von Prof. Dr. Isabelle Ihring
Ich studiere Islamwissenschaft und Ethnologie und habe ein Problem angesprochen: Rassismus im Kontext unserer Kolonialgeschichte. Was folgte, hätte ich nicht für möglich gehalten. Von Sophia Hiss
1896 wurden im Treptower Park 106 Menschen aus den deutschen Kolonien zur Schau gestellt. Eine neue Dauerausstellung in Berlin wirft einen kritischen Blick darauf – mit Fokus auf die Biografien und den Widerstand der zur Schau gestellten Menschen.
Erstmals seit 18 Jahren geht die renommierte Auszeichnung wieder an einen Schriftsteller aus Afrika: Der in England lebende Abdulrazak Gurnah spürt in seinem Werk den Auswirkungen des Kolonialismus nach.
Mit den ethnologischen Sammlungen ist von Donnerstag an das Herzstück des Berliner Humboldt Forums zu sehen. Die Eröffnung wird begleitet von einer Debatte über die Herkunft vieler Exponate aus der Kolonialzeit.
Spielzeug gehört zu Nürnberg wie die Lebkuchen. Räderpferdchen, Bauklötze und Püppchen sind was rundum Schönes und Fröhliches - könnte man meinen. Aber auch Spielzeug kann eine Schattenseite haben. Von Jutta Olschewski
Leerstellen mit Ansage: Die Benin-Bronzen aus dem heutigen Nigeria gelten als Prüfstein für die Zukunft von Afrikas Kulturschätzen im Berliner Humboldt-Forum. Die Bronzen sind zum Synonym für koloniales Unrecht geworden. Von Sigrid Hoff
Zahlreiche Museumsobjekte in Deutschland haben eine koloniale Vergangenheit. Vielen Häusern ist die Problematik noch nicht ausreichend bewusst. Der Deutsche Museumsbund hat deshalb eine Arbeitshilfe zum Thema veröffentlicht.
100 Jahre nach dem formalen Ende des Kolonialismus fordern die Grünen Aufarbeitung der Geschichte – samt Verbrechen und Entschuldigung. CDU will mehr Forschung und verweist auf die Komplexität.
Die Corona-Pandemie hat ein Wettrennen um die Entwicklung eines Impfstoffs ausgelöst, das an den Kolonialismus erinnert. Trotz der lauten Rufe nach Solidarität und einem globalen Kampf gegen das Virus gewinnen nationaler Egoismus und ‚westlicher‘ Imperialismus. Von Faisal Garba und Prof. Dr. Isabelle Ihring