Die Medienresonanz zu den Schlussanträgen der EuGH-Generalanwältin, Juliane Kokott, zum Kopftuchverbot war zwar groß, aber in weiten Teilen sachlich unzutreffend. Von Gabriele Boos-Niazy Von Gabriele Boos-Niazy
Eine Muslima wollte bei einer Firma in Belgien ihr Kopftuch tragen und wurde deshalb gekündigt. Jetzt fordert sie Schadenersatz, aber die Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof stärkt der Firma den Rücken. Eine Entscheidung könnte auch Christen oder Atheisten treffen.
Dürfen Kopftuchträgerinnen enge Jeans, High Heels und viel Schminke tragen? Ist das ein Widerspruch zu ihrem islamischen Glauben. Was, wenn ja? Ein Plädoyer für inkonsequentes und widersprüchliches Handeln. Von Nohma El-Hajj Von Nohma El-Hajj
Paps Franziskus macht sich stark für das muslimische Kopftuch. "Wenn eine muslimische Frau ein Kopftuch tragen will, muss sie das tun können", sagte er. Ländern wie Frankreich wirft er eine übertriebene Form von Laizismus vor.
Muslimische Französinnen mit Kopftuch, Schleier oder Tschador spalten die französische Gesellschaft: Die einen werben für Toleranz, andere sehen in der Verschleierung ein Symbol für die Unterdrückung von Frauen im Islam. Jetzt wird der Streit im Internet "ausgetragen" - im wahrsten Sinne des Wortes. Von Martina Zimmermann
Wenn es um Geschlechtergerechtigkeit unter Muslimen geht, preschen seltsamerweise Personen vor, die sonst wenig mit diesen Themen zu tun haben. Das verwundert nicht. Denn im Grunde geht es gar nicht um Geschlechtergerechtigkeit. Von Magdalena Müssig
Ab dem neuen Schuljahr dürfen muslimische Lehrerinnen in Niedersachsen ein Kopftuch im Unterricht tragen. Das Kultusministerium kündigte einen entsprechenden Erlass an. Der Philologenverband kritisiert Entscheidung.
NRW und Niedersachen kippen pauschales Kopftuchverbot für Lehrerinnen und damit die Illusion von einem „neutralen Klassenzimmer“. Bayern, Berlin und Saarland dagegen tun sich noch schwer. Welche Gefahr meinen die Gegner des Kopftuches von ihm ausgehen zu sehen? Sind ihre Argumente stichhaltig? Ein zusammenfassender Beitrag zum Schulstart über gebetsmühlenartig wiederholte, festsitzende Vorurteile und die unbeachtete Meinung der jungen Deutschen von Armin Begić Von Armin Begić
Der Fall einer 26-jährigen Rechtsreferendarin hatte eine neue Debatte über das Berliner Neutralitätsgesetz ausgelöst. Wie es scheint, ist sie kein Einzelfall. In Berlin kommt es offenbar öfter zur Ablehnungen von Kopftuch-Trägerinnen.
Kürzlich legte Fereshta Ludin ihre Autobiographie "Enthüllung der Fereshta Ludin" vor – pünktlich zur von tuchtragenden Lehrerinnen lange ersehnten Revision des "Kopftuchurteils" des Bundesverfassungsgerichts. Dem aktuellen Urteil zufolge kann einer muslimischen Lehrerin das Tragen eines Kopftuchs nun nicht mehr im Voraus und unbegründet verwehrt werden. Frau Ludin wird die Erreichung ihres Lebenswerks vermutlich trotzdem nicht feiern – zu hoch war der Preis, den sie dafür zahlen musste. Von Anja Hilscher