Vor 30 Jahren ereigneten sich in Rostock-Lichtenhagen schwere rassistisch und fremdenfeindlich motivierte Ausschreitungen. Am Donnerstag besuchte Bundespräsident Steinmeier die Hansestadt Rostock und erinnerte an die Ereignisse.
Die Zahl der Rechtsextremisten in Mecklenburg-Vorpommern ist im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Innenminister Pegel spricht von der „größten Gefahr“ für die Demokratie. Bundesverfassungsschutz-Präsident Haldenwang warnt: Rostock-Lichtenhagen darf sich nicht wiederholen.
Trotz Corona-Beschränkungen registrierte die Landes-Opferberatungsstelle „Lobbi“ im vergangenen Jahr 93 rechtsextremistisch motivierte Angriffe. Mehr als die Hälfte waren Körperverletzungsdelikte, 31 davon gefährlich. Experten warnen vor hoher Dunkelziffer.
Feindbilder sind in der Politik längst wichtiger als Fakten. Eines dieser Feinbilder sind Nichtwähler, die durch Ihre Wahlverweigerung die Rechtsextremen stark machen. Und dann sind da aber auch die Nichtwähler, die durch ihre plötzliche Wahlbeteiligung die Rechtsextremen stark machen. Von Sven Bensmann Von Sven Bensmann
Die AfD hat bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Stand über 21 Prozent erzielt. Viele wählten die Partei aus Angst vor Ausländern. Wie ist das in einem Bundesland mit einem Ausländeranteil von 3,7 Prozent erklärbar? Von Sami Omar Von Sami Omar
Wahlerfolge für die AfD sind kein Ausdruck demokratischer Normalität, sondern einer Radikalisierung des Landes. Um die Demokratie zu deformieren, braucht es keinen neuen Führer. Es wird Zeit, die Bedrohung durch die Neue Rechte endlich ernst zu nehmen. Von Michael Kraske Von Michael Kraske
NPD-Politiker in Mecklenburg-Vorpommern wollen ein Erstaufnahmelager für Flüchtlnge besuchen. Laut Antrag wollen die NPD-Abgeordneten die Arbeit der Landesregierung kontrollieren. Das Innenministerium hat den Antrag abgelehnt.
Ausländische Studierende in Deutschland, die unverschuldet in wirtschaftliche Notlage geraten, werden in Mecklenburg-Vorpommern finanziell unterstützt. Für Bildungsminister Brodkorb ist das ein Ausdruck der Willkommenskultur.
Im Jahr 2011 wurden 509 ausländische Mitbürger, 251 Männer und 258 Frauen, in Mecklenburg-Vorpommern eingebürgert. Damit hat sich die Anzahl der Einbürgerungen nach Angaben des Statistischen Amtes gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent erhöht.
Ende 2011 waren in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 31 465 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit registriert. 4,6 Prozent bzw. 1 397 Personen mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Auswertung des Ausländerzentralregisters (AZR) hervor.