„Der Arme! Er spricht nur Spanisch und Französisch!“ äußerte eine andere Mutter an meinem ersten Tag im deutschen Kindergarten. So erzählte es mir meine Mutter. Ich selbst habe keine Erinnerung mehr an dieses Geschehnis. Von Alexander Böttcher
Eine ernsthaft integrierende Gesellschaft ist eine multilinguale Gesellschaft. Das zu erkennen ist aus moralischer und aus rationaler Perspektive wichtig. Von Clemens Becker
Pünktlich zum Welttag der Muttersprache erteilen Wissenschaftler der deutschen Debatte um die Spracherziehung von mehrsprachig aufwachsenden Kindern eine klare Absage. Sie fordern: Eltern sollen mit ihren Kindern zu Hause in der Sprache reden, in der sie sich am wohlsten fühlen. Mehrsprachigkeit sei Kompetenz und kein Defizit.
In diesem Jahr steht der bundesweite Vorlesetag unter dem Motto: Freundschaft und Zusammenhalt. Vielfalt und Mehrsprachigkeit hingegen sind kaum Thema. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften kritisiert die Aktion mit Verweis die Zahl der Kinder mit Migrationsgeschichte.
Eltern mit ausländischen Wurzeln wird häufig angeraten, mit ihren Kindern Deutsch zu sprechen. Ob das der richtige Weg ist, weiß Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt, Expertin für Mehrsprachigkeit und Interkulturalität. Ein Gespräch anlässlich des Tages der Logopädie:
Heute wird in ganz Europa der Europäische Tag der Logopädie begangen. Er steht unter dem Motto: „Mehrsprachigkeit: Chancen nutzten!“ Doch wie fördert man Mehrsprachigkeit? Hier sind zehn Tipps für Eltern und Erzieher:
Weniger als jeder zweite angehende Lehrer wird während der Ausbildung auf Sprachförderung vorbereitet. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln.
Wenn Patienten aus den arabischen Ländern kommen, werden die Fremdsprachenkenntnisse von Maila Erasatmi geschätzt. An der Krankenhauspforte hören die Vorteile ihrer Mehrsprachigkeit aber schon auf. Von Gabriele Voßkühler
Die Mehrheit der Sprachstandstests sind mangelhaft. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Besonders fraglich ist, ob die Tests den Sprachstand objektiv und valide messen und dabei Mehrsprachigkeit ausreichend berücksichtigen.
Politische Bildung ist in Österreich Unterrichtsprinzip, aber kein Pflichtfach für sich. Die Forderungen der 1970er Jahre nach sozialer Sensibilität, demokratischer Pluralität und Kritik an Herrschaftsverhältnissen konnten an Österreichs Schulen nicht nachhaltig verankert werden. Es dominiert ein monolingualer Habitus, der institutionellen Rassismus fördert. Von Helga Suleiman