Frankreichs WM-Sieg wird als Positiv-Beispiel für ein buntes Land gefeiert. Das finde ich gefährlich, denn im Falle einer Niederlage wäre die gesellschaftliche Vielfalt mindestens angezweifelt worden. Von Said Rezek Von Said Rezek
"Mich schreckt der kaltschnäuzige Ton, den die CSU in der Asyldebatte angeschlagen hat", schreibt Norbert Blüm in einem Zeitungsbeitrag. Wenn 500 Millionen Europäer keine fünf Millionen Flüchtlinge aufnehmen könnten, "dann schließen wir am besten den Laden 'Europa' wegen moralischer Insolvenz", schlägt Blüm vor.
Vom 6. bis zum 15. Juli 1838 suchten die Vertreter von 32 Staaten in Évian nach einer "Lösung" für die jüdischen Flüchtlinge, die vor dem Naziterror flohen. Heute suchen die EU-Staaten nach einer "Lösung der Flüchtlingskrise". Die Zeichen stehen auf Egoismus und Scheitern – wie vor 80 Jahren. Von Heiko Kauffmann
Beate Zschäpe wurde zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Eine härtere Strafe hätte das Gericht nicht verhängen können, mehr geht juristisch nicht. Trotzdem bleibt das Gerechtigkeitsempfinden verletzt. Von Ekrem Şenol Von Ekrem Şenol
Özil zum jetzigen Zeitpunkt fallen zu lassen – und darauf läuft es hinaus – käme einer Kapitulation gegenüber dem erstarkenden Rechtspopulismus gleich. Von Dr. Ayla Güler Saied Von Prof. Ayla Güler Saied
27. Mai 1939. Der Dampfer St. Louis in der Bucht von Havanna. Am Bord befinden sich 937 Flüchtlinge, fast alle deutsche Juden. Sie fliehen vor dem Nazi-Regime. Erst verweigert Kuba dem Schiff die Einfahrt, dann die USA. Eine Geschichte, die an Rettungsschiffe im Mittelmeer erinnert. Von Francesca Polistina
Die AfD kann nicht im Parlament, nicht in antifaschistischen Demos besiegt werden. Sie muss in ihrer Keimzelle getroffen werden: In den Fußballstadien und den Stammtischen. Von Sven Bensmann Von Sven Bensmann
Für wen haben sie gespielt? Eine berechtigte Frage. Für ein rassistisches, türkenfeindliches, rechtes und verarmendes Deutschland das sich selbst gerne überschätzt und als unangefochten kommuniziert? Wie will man erfolgreich so eine Nation verteidigen? Von Youssef Zemhoute Von Youssef Zemhoute
In Deutschland gab es wohl selten eine derartige öffentliche Enttäuschung am Wählerwillen wie im Fall der Türken. Von Selbstkritik keine Spur. Dabei machen wir so viel falsch in unserer belehrenden, arroganten Art. Von Yasin Baş Von Yasin Baş
Ja! Über Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen zu sprechen, ist wichtig – aber muss das wirklich jedes Mal der Gesprächsaufhänger für unsere WM-Moderatoren sein, wenn sie die Spielkünste von Team Iran kommentieren? Von Aseman Bahadori Von Aseman Bahadori