Die Integrationsbeauftragte ist überzeugt, dass dieses Land "Integration kann". Es stehen dem Miteinander aber Defizite im Bildungswesen und die Polarisierung der Gesellschaft entgegen. Auf dem Arbeitsmarkt hingegen tut sich etwas.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat am Dienstag den 12. Bericht zum Stand der Integration in Deutschland vorgestellt. MiGAZIN stellt die wichtigsten Fakten und Strukturdaten vor:
Belit Onay, ein Politiker mit türkisch-deutscher Einwanderungsgeschichte wurde am Sonntag zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover gewählt. Das ist ein wichtiges Signal und endlich ein Stück Normalität. Von Ali Baş
Türkische Schüler bekommen bei gleichen Leistungen schlechtere Noten, Frauen mit Kopftuch erhalten seltener Einladungen zum Vorstellungsgespräch - Soziologin Naika Foroutan bemängelt eine systematische Benachteiligung von Migranten.
Eine Web-Dokumentation zeigt Migranten, die als Vertragsarbeiter oder Studierende in die DDR kamen. Menschen aus Äthiopien, Chile, Mosambik, der Türkei und Vietnam erzählen von ihren Erfahrungen und von ihren Kämpfen.
Eine Sonderausstellung der Bildungsstätte Anne Frank zeigt Erfahrungen von Schwarzen, Juden und Migranten nach dem Mauerfall vor 30 Jahren – zunächst herrschte Euphorie, dann kippte die Stimmung.
Ein neu aufgelegtes bundesweites Modellprojekt soll die Integration von Einwanderern fördern. Den Startschuss machte Integrationsbeauftragte Widmann-Mauz in Potsdam als erste offizielle „weltoffene Kommune“.
Wer aus Afrika nach Europa kommt, gehörte dort oft zur Mittelschicht. Viele der Migranten hatten laut einer Studie der UN in der Heimat einen Job. Eine Perspektive gab er den Betreffenden aber nicht. Deutsche Entwicklungshilfe will darauf reagieren.
Migranten mit guten Deutschkenntnissen haben am deutschen Arbeitsmarkt gleiche Chancen wie Einheimische. Das ist das Ergebnis einer Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft.
Die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund, die in Kindertageseinrichtungen betreut werden, ist erstmals über eine Million gestiegen. Auch die Zahl der U3-Kinder mit Migrationshintergrund ist stark angestiegen.