"Ärzte ohne Grenzen" geht mit der EU hart ins Gericht. Das Leid der Flüchtlinge vor der Haustür werde bewusst in Kauf genommen, um den Zustrom zu begrenzen. Die Not der Geretteten auf dem Schiff "Aquarius" sei nur ein Beispiel von vielen.
Für die "Aquarius" ist eine Lösung gefunden. Ihre Insassen werden im spanischen Valencia anlanden. Doch der Fall wirft grundsätzliche Fragen zur europäischen Flüchtlingspolitik auf.
Dass Italien nicht für alle Mittelmeer-Flüchtlinge zuständig sein will, ist nicht neu. Rettungsschiffe nicht an Land zu lassen, hingegen schon. Helfer sprechen von Populismus auf dem Rücken der Migranten. Spanien springt ein.
Das bundesweit erste Mahnmal erinnert an Flüchtlinge, die auf ihrem Weg nach Europa über das Mittelmeer gestorben sind. Die Skulptur ist spendenfinanziert. Theologe und Pro-Asyl-Gründer Jürgen Micksch wünscht sich weitere Mahnmale.
Jeden Tag ertrinken Menschen im Mittelmeer. Weil die Politik nicht hilft, fahren Freiwillige raus aufs Meer. Fünf Seenotretter erzählen, was sie an Europas Grenzen erlebt haben, zwischen Waffengewalt und einer Mondscheinsonate. Von Theresa Leisgang und Moritz Richter Von Theresa Leisgang und Moritz Richter
Binnen 48 Stunden haben die italienische und libysche Küstenwache rund 1.600 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Geborgen wurden auch elf Leichen.
Die Zahl der Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa flüchten, hat UN-Angaben zufolge deutlich abgenommen. Ein Grund sei die Schließung der Balkanroute.
UN-Angaben zufolge kommen immer weniger Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa. Grund für den Rückgang sei die restriktive Flüchtlings- und Migrationspolitik europäischer Länder.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der illegalen Einreisen in die EU mit rund 205.000 stark gesunken. Wie die Grenzschutzagentur Frontex mitteilt, verschiebt sich die Fluchtroute Richtung Spanien. Das Land stehe und hohem Druck.
Bei einer neuen Flüchtlingstragödie sind UN-Angaben zufolge vor der Küste Libyens 90 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien Libyer und Pakistanis. Die Zahl der Toten im Mittelmeer erhöht sich im laufenden Jahr damit auf kanpp 340.