Mehr als 730 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. Zum Welternährungstag prangert Entwicklungsministerin Schulze die ungerechte Verteilung von Lebensmitteln und Geld an. Oxfam kritisiert derweil den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe.
Finanzminister Lindner fordert Einsparungen bei Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe. Dagegen protestiert nicht nur die zuständige Ministerin Schulze, auch zivilgesellschaftliche Organisationen warnen vor den Folgen.
Inflation und hohe Preise stürzen immer Menschen weltweit in Armut. Nicht wenige flüchten deswegen. Zeitgleich haben die Reichsten der Welt ihr Vermögen vermehrt – auch in Deutschland. Finanzminister Lindner treiben derweil andere Sorgen um: das Lieferkettengesetz belaste deutsche Unternehmen.
Die Mehrheit der Abgeordneten im EU-Parlament hat gegen den Widerstand der Konservativen für ein strenges EU-Lieferkettengesetz gestimmt. Die EU-Regeln sind teilweise strenger als die von Deutschland. Eine Beweislastumkehr zugunsten der Opfer fehlt aber.
Saisonarbeitskräfte im Spargelanbau arbeiten in Deutschland unter „unhaltbaren“ Bedingungen. Das geht aus einer aktuellen Oxfam-Studie hervor. Danach sind die Befunde „keine Einzelfälle“. Arbeiter würden mehrfach ausgebeutet. Das Bundesarbeitsministerium prüft.
Entwicklungsorganisation Oxfam schlägt Alarm: Erstmals seit 25 Jahren hätten extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig zugenommen. Auch in Deutschland flossen über 80 Prozent des Vermögenszuwachses an die Superreichen. Ministerin Schulze spricht von einem „gefährlichen Befund“.
Klimawandel ist laut einer Studie keine tickende Zeitbombe mehr, sondern bereits explodiert. Die Zahl der Menschen in von der Klimakrise betroffenen Regionen hat sich innerhalb von sechs Jahren verdoppelt. Derweil erzielen Energiekonzerne Rekordgewinne: Ihr 18-Tage-Profit würde ein Jahr Hunger stillen.
Seit Verhandlungsbeginn vor 20 Monaten über die Freigabe Corona-Patenten sind 17,5 Millionen Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das sind 30.000 Menschen pro Tag. In Afrika ist nur jeder Fünfte doppelt geimpft.
Weil Arbeitnehmer entlang ihrer Lieferketten nicht angemessen behandelt werden, kritisiert Oxfam die großen deutschen Supermarktketten. Edeka, das Schlusslicht des Rankings, weist die erhobenen Vorwürfe deutlich zurück.
Eine der schwersten Dürren der jüngeren Geschichte und nun auch noch steigende Lebensmittelpreise: Millionen von Menschen sind laut Oxfam in Ostafrika von einer Hungerkrise bedroht. Um die schlimmsten Folgen abzumildern, brauche es mehr Geld. Das Hilfswerk Miseror mahnt, Getreide für Brot statt Tierfutter anzubauen.