Mehr als 200.000 Menschen waren zwischen 1936 und 1945 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Bewacht wurden sie von Menschen wie Josef S. Der 101-Jährige steht dafür jetzt vor Gericht.
Wahrscheinlich einer der letzten potenziellen Täter aus dem KZ-Sachsenhausen steht seit Oktober vor Gericht. Allerdings ist bislang fraglich, ob der Beihilfevorwurf belegt werden kann.
Im Prozess gegen zwei rechtsextreme Schläger wegen eines brutalen Angriffs auf Journalisten in Fretterode stehen die Ermittlungen der Polizei massiv in der Kritik. Im Raum steht ein ungeheuerlicher Verdacht: Haben sich Beamte mit Rechtsextremisten abgesprochen?
Heute beginnt in Brandenburg der Prozess gegen einen früheren SS-Wachmann des KZ Sachsenhausen. Der 100-Jährige muss sich wegen Beihilfe zum Mord in 3.518 Fällen verantworten. Es müssten auch angesichts jahrzehntelanger Versäumnisse der Justiz alle Anstrengungen unternommen werden, um weiter NS-Verbrechen aufzuklären und die Tatbeteiligten zur Rechenschaft zu ziehen, sagte der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, im Gespräch. Von Yvonne Jennerjahn
Seit 1958 gab es rund 18.700 Verfahren wegen nationalsozialistischer Verbrechen, mehrere davon in der jüngeren Vergangenheit. Manche laufen noch, einige stehen bevor. Ein Überblick der jüngeren Verfahren gegen KZ-Personal.
Mehr als sieben Jahre nach dem brutalen Überfall auf eine Kirmesgesellschaft im thüringischen Ballstädt verhängt das Landgericht Erfurt Bewährungsstrafen. Eine rechtsextreme Motivation der Neonazis verneinte das Gericht. Demonstranten skandieren „Justizskandal“.
In der kommenden Woche sollen im wiederaufgenommenen Ballstädt-Prozess die Urteile fallen. Der Fall macht aber Schlagzeilen wegen einem Deal der Staatsanwaltschaft mit den angeklagten Neonazis: Geständnis für Bewährungsstrafe. Die Nebenklage protestiert, der Prozess sei eine Farce.
Zum Auftakt des Prozesses gegen Franco A. hat die Bundesanwaltschaft das Wort. Sie wirft dem ehemaligen Soldaten die Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat vor. Die Verteidigung widerspricht.
Mehr als sieben Jahre liegt der brutale Überfall von Rechtsextremen auf eine Kirmesgesellschaft im thüringischen Ballstädt zurück. Insgesamt 20 Menschen wurden damals zum Teil schwer verletzt. Nun soll ein Prozess den Angriff abschließend klären.
Fast elf Jahre nach Gründung der rechtsextremen Hooligan-Gruppierung „Faust des Ostens“ stehen drei Männer vor Gericht. Zwei von ihnen wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Doch wegen Verschleppung des Verfahrens drohen nur milde Strafen.