Am 13. Prozesstag stand der Polizeieinsatz nach dem Anschlag von Halle am 9. Oktober 2019 im Mittelpunkt. Befragt wurden unter anderen mehrere Streifenpolizisten, die sich einen Schusswechsel mit dem Attentäter geliefert hatten.
Drei Menschen erlebten den Angriff auf den Döner-Imbiss in Halle aus unmittelbarer Nähe und überlebten. Sie schilderten im Prozess gegen den Attentäter Stephan B. am elften Verhandlungstag ihre Wahrnehmungen des Geschehens.
Zehnter Verhandlungstag im Halle-Prozess: Zwei junge Frauen, die den Anschlag in der Synagoge miterlebten, berichteten von dem traumatischen Erlebnis, das sie an ihre Familiengeschichten und den Holocaust erinnerte.
In Dresden hat ein zweiter Prozess im Zusammenhang mit der Terrorgruppe Freital begonnen. Drei Männern und einer Frau wird die Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung der Vereinigung vorgeworfen. Sie zeigen sich zu Prozessbeginn kooperativ.
Als Zeugen sagten am Dienstag mehrere Juden aus, denen der antisemitische Anschlag am 9. Oktober 2019 galt. Von Seiten der Polizei hätten sie mehr Verständnis erwartet. Zudem wurde das Video der Überwachungskamera an der Synagoge angesehen. Von Romy Richter
Der Angeklagte beschäftigte sich intensiv mit Gewalt, Hass, dem Nationalsozialismus. Dazu wurden BKA-Beamte befragt. In anonymen Internetforen soll der Angeklagte den Anschlag beworben haben. Ein Zwischenruf sorgte im Gerichtssaal für lauten Applaus.
Nach und nach äußert der Hauptangeklagte in der Befragung Puzzlestücke zum Mordfall Lübcke. Manchmal revidiert er Aussagen, nicht immer sind sie plausibel. Seinen Mitangeklagten schildert er als Ideologen und geistigen Kopf.
Der Prozess um den Mord an dem früheren Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke hat eine neue Wendung genommen. „Ich habe geschossen“, sagt der Hauptangeklagte vor Gericht. Es ist sein mittlerweile drittes Geständnis. Von Jens Bayer-Gimm
Im Prozess gegen den Halle-Attentäter sind weiter die Hintergründe für den Anschlag beleuchtet worden. Der Angeklagte hasse alle Ausländer hasse, vorrangig Juden. Beeinflusst worden sei er vom islamfeindlichen Anschlag auf eine Moschee in Christchurch.
Am fünften Verhandlungstag im Mordfall Walter Lübcke werden die Zweifel am zweiten Geständnis von Stephan E. immer deutlicher. Ein Verteidiger wirft dem Richter schlechte Verhandlungsführung vor. Von Wiebke Rannenberg