Nach dem Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft hat die Staatsanwaltschaft Dresden nun Anklage gegen drei Männer erhoben. Sie sollen Polizisten während der Löscharbeiten behindert haben. Konkret geht es um Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte reißen nicht ab. Am Donnerstag brannten zwei Flüchtlingsheime, bei denen mehr als ein Dutzend Menschen verletzt wurden. An einem Brandort wurden frisch geschmierte Hakenkreuze gefunden.
Experten schlagen Alarm angesichts steigender Zahlen von rechtsextremen Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte. Es gebe eine neue rechte Bewegung, die an Mehrheitsmeinungen in der Bevölkerung anknüpfe. Dazu zählten auch Vertreter der AfD.
Den Makel wird Tröglitz nur schwer los: Vor einem Jahr sorgte ein Anschlag auf die geplante Flüchtlingsunterkunft für Entsetzen - gerade erst war der Bürgermeister wegen rechter Anfeindungen zurückgetreten. Heute ist der Ort gespalten. Von Karsten Wiedener
Vier von fünf politische motivierte Straftaten in Sachsen-Anhalt gehen auf das Konto von Rechtsextremisten. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Land einen deutlichen Anstieg rechtsmotivierter Straftaten.
Auf offener Straße hat ein Mann eine Marokkanerin mit Kinderwagen angegriffen und verletzt. "Ich töte euch alle", soll er gebrüllt und dann zugeschlagen haben. Die Polizei sieht fremdenfeindliche Motive, ob Islamfeindlichkeit eine Rolle gespielt haben könnte, interessiere nicht.
Die sächsische AfD möchte, dass Kunst einen "positiven Bezug zur Heimat" schafft. Das ist ganz schön rechtsextrem, wenn man genau hinguckt. Von Houssam Hamade Von Houssam Hamade
Der Brandanschlag auf die geplante Asylunterkunft in Tröglitz wird nach einem Jahr vergeblicher Ermittlungen vermutlich ungelöst zu den Akten gelegt. Bisher musste ein als Tatverdächtiger festgenommener mangels Beweisen wieder freigelassen.
Die Verteidigung sprach von einem dilettantisch ausgeführten Anschlag im Suff - für das Landgericht war es Terror im Stil der NS-Zeit. Die Strafkammer verurteilte die Brandstifter von Salzhemmendorf zu mehrjährigen Haftstrafen. Von Björn Schlüter
Extremistische Gewalt hat einen neuen Höchststand erreicht. Nur selten werden aber die Täter gefasst. Die Justizminister wollen nun für konsequentere Verfolgung sorgen, egal ob antisemitisch, rechtsextremistisch oder terroristisch motiviert - nur Islamfeindlichkeit scheint nicht zu interessieren.