Die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt gelingt schneller als zunächst angenommen – allen Hürden zum Trotz. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Danach wollen immer mehr Geflüchtete dauerhaft in Deutschland bleiben.
Wer als Flüchtling nach Deutschland kommt, hat es auf dem Arbeitsmarkt oft schwer. Dabei brauchen die Firmen jeden Mitarbeiter. NRW und weitere Bundesländer wollen Hindernisse aus dem Weg räumen. Im Fokus stehen Ukrainer. Auch aus der Wirtschaft werden Forderungen laut.
Der russische Angriff auf die Ukraine löste eine große Fluchtbewegung aus. Viele suchten Schutz - auch in Thüringen. Migrationsbeauftragte Kruppa lobt die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, sieht aber auch Probleme. Es gebe zu wenig Deutschkurse für Ukrainer und den Menschen falle die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge leichter als die anderer Zuwanderer.
Das staatliche Sprachkursangebot umfasst nicht nur dröges Lernen. Dennoch gibt es etwas, das es nicht, sondern nur ehrenamtliche Sprachhilfe geben kann. Doch was kann Freiwilligenarbeit angesichts knapper Sprachkurse leisten? Von Clemens Becker
Der White Savior Complex zeigt sich nicht nur bei Entwicklungshilfeprojekten im Globalen Süden, sondern auch in Deutsch-Sprachkursen. Auch dort werden unbewusst koloniale Strukturen reproduziert. Von Ina-Maria Maahs
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hebt und senkt die Zulassungsvoraussetzungen für das Personal in Sprachkursen irrlichternd und willkürlich nach eigenem tagesaktuellen Bedarf. Das geht nicht. Von Christiane Carstensen
Die Osnabrücker Soziologin Helen Schwenken sieht die Gesellschaft insgesamt gut aufgestellt für die Unterbringung und Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine. Für private Wohnraumanbieter mahnt die Leiterin des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück im Gespräch aber klare Regeln und unabhängige Anlaufstellen an. Von Martina Schwager
Bundesarbeitsagentur-Chef Scheele zufolge bereichern Flüchtlinge aus der Ukraine den deutschen Arbeitsmarkt. Viele seien hoch qualifiziert. In höherqualifizierten Berufen seien aber Sprachkenntnisse nötig. Deshalb sei das Sprachkurs-Angebot entscheidend.
Geflüchtete in Sammelunterkünften verbessern Deutschkenntnisse in erster Linie in Sprachkursen und weniger über persönliche Kontakte. Das geht aus einer DIW-Studie hervor. Die Autoren fordern deshalb Ausbau von Sprachkursen. Die Erträge würden die Kosten bei weitem aufwiegen.
Wir arbeiten in den Integrations- und Berufssprachkursen in einem Bildungsbereich, der nur so tut, als ob er einer wäre. Ob das System hat? Von Christiane Carstensen