Nazi-Vergleiche haben Hochkonjunktur - befördert durch den türkischen Präsidenten Erdoğan. Der Gleichsetzungsversuch verbietet sich jedoch und lenkt vom eigentlichen Thema ab. Viel interessanter wäre eine inhaltliche Debatte über das geplante Präsidialsystem. von Sabine Schiffer Von Prof. Dr. Sabine Schiffer
Nordrhein-Westfalen will einen Auftritt des türkischen Staatspräsidenten Erdoğan in Deutschland verhindern. Scharfe Kritik kommt aus Ankara, die Türkische Gemeinde in Deutschland ist ebenfalls gegen ein Verbot.
Nach den Anschlägen in Paris ist auch in den USA die Debatte um syrische Flüchtlinge neu entbrannt. Mehr noch als in Europa geht es dabei um schäbige, ausländerfeindliche Symbolpolitik. Von Paul Simon Von Paul Simon
Die Leistungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund verschlechtern sich bei Intelligenzaufgaben, wenn sie zuvor mit ausländerkritischen Wahlplakaten konfrontiert wurden. Das zeigt eine Studie der Universität Linz. Auch die Auswirkungen der Sarrazin-Debatte müssten untersucht werden, fordert Prof. Appel.
Mehr als zehn Millionen Fernsehzuschauer verfolgten das TV Kanzlerduell am Sonntagabend und etwa jeder Zehnte dürfte dabei in die Röhre geschaut haben - so viele Wähler haben laut Statistischem Bundesamt einen Migrationshintergrund. Von Ekrem Şenol
Seit einigen Wochen sollte es den in Deutschland lebenden Migranten richtig gut gehen, denn wann wurde schon mal so um ihre Gunst gebuhlt wie im aktuellen Bundestagswahlkampf? Von Derya Gül
Im Bundestagswahlkampf spielt die Migrations- und Integrationspolitik bisher kaum eine Rolle. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Ist dies ein Ausdruck des Erfolgs der Integrations- und Zuwanderungspolitik der letzten Jahre? Von GastautorIn
Leser türkischer Tageszeitungen wussten es schon immer; Wähler, die der türkischen Sprache nicht mächtig sind, ahnten es allenfalls. Die großen Volksparteien buhlen um die Stimmen der Migranten wie nie zuvor. Schließlich leben in Deutschland acht Millionen Wähler mit Migrationshintergrund; 700.000 von ihnen türkischstämmig. Ein Wählerpotenzial, das ständig steigt und den die Parteien nicht mehr ignorieren können.
Der Präsident des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering (CDU), sprach sich zwei Wochen vor der Europawahl gegen eine Vollmitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union aus. Er sei zutiefst davon überzeugt, dass sich Europa mit der Türkei politisch, kulturell, finanziell und geographisch übernehme, schrieb Pöttering im Live-Chat auf „Spiegel-Online“. Stattdessen favorisiere er eine privilegierte Partnerschaft, die eine enge Kooperation, beispielsweise in ökonomischen, sicherheits- oder umweltpolitischen Fragen, ermögliche, aber eben nicht mit einem EU-Beitritt einhergehe.
Das Bild, das in Deutschland von Migranten herrscht, ist häufig klischeebehaftet und einseitig. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Medienberichterstattung einerseits und Politiker andererseits dazu beitragen, bzw. in welchem Maße ihr Einfluss auf das Ob und Wie der Wahrnehmung von »Ausländerfragen« in der Öffentlichkeit relevant ist. Zugleich ist der Beitrag ein Plädoyer für eine verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit migrationspolitischen Fragen. Von GastautorIn