Vor 30 Jahren startete die jüdische Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Ein Festakt blickte zurück auf eine Erfolgsgeschichte für die jüdischen Gemeinden - und auf die gegenwärtige Auseinandersetzung mit Antisemitismus. Star-Pianist Igor Levit hielt eine kritische Rede und fand deutliche Worte.
Nach dem rassistischen Anschlag von Hanau ging auch der Bundestag in dieser Woche nicht einfach zur Tagesordnung über. Anderthalb Stunden debattierte das Parlament am Donnerstag über Konsequenzen aus der Bluttat - ohne welche zu ziehen.
Was geht ab in Berlin? Plötzlich kommt der Merz, geholt von Wolfgang Schäuble. Das schadet der herzlosen Marionette Jens Spahn, nützt aber der Kandidatur Annegret Kramp-Karrenbauers. Von Sven Bensmann Von Sven Bensmann
Wer sich gegen Migration ausspricht, ist ausländerfeindlich oder rassistisch, wer Migration begrüßt, wird ist "Gutmensch" oder "Volksverräter". Bundestagspräsident Schäuble warnte am Deutschen Historikertag vor den Folgen dieser Lagerhaltung. So würden Kompromisse unmöglich.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble warnt vor Verharmlosung von Ausländerfeindlichkeit, Hitlergrüßen, Nazi-Symbolen sowie Angriffe auf jüdische Einrichtungen. Er äußerte sich in der ersten Sitzung des Bundestags nach der Sommerpause besorgt über die Situation im Land.
In einer bewegenden Rede vor dem Bundestag hat die Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch dazu aufgefordert, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble forderte Wachsamkeit vor Ausgrenzungstendenzen. Von Corinna Buschow Von Corinna Buschow
Finanzminister Schäuble sieht "viele Probleme mit der Integration muslimisch geprägter Menschen". Muslime müssten einen Schritt auf die Aufnahmegesellschaft machen. Schäuble fordert klare Regeln, lehnt ein Islamgesetz aber ab.
Die Diskussion in der großen Koalition über den Umgang mit abgelehnten Asylbewern dauert an. SPD will Sanktionen in der Entwicklungshilfe drohen, um nordafrikanische Länder unter Druck zu setzen. Entwicklungsminister Müller und Finanzminister Schäuble hingegen warnen vor Kürzungen von Geldern in die Region.
Vor zehn Jahren startete der Dialog zwischen Staat und Muslimen. Vertreter beider Seiten sehen Erfolge. Sie wissen aber auch, dass die Aufgaben in der erhitzten Islam-Debatte nicht kleiner geworden sind.
Erst im November beschlossen EU-Länder, die Fluchtursachen in afrikanischen Ländern mit Entwicklungszahlungen zu bekämpfen. Davon möchte heute kaum ein Land etwas wissen. EU-Parlamentspräsident Schulz mahnt mehr Solidarität an.